Wer hoppet denn da über's Frühstücksbrettchen?
Bald ist Ostern. Und überall in den Supermarkt Regalen tummeln sich Schokohasen, Stuten, Kuchen, süß gefüllte Ostereier, Hefezöpfe und und und...
Blog Party - Osterliebe |
Neben den Fertigwaren gibt es rund um die Osterzeit natrülich auch noch etliche süße Backideen.
Für alle die, die kein süß mehr sehen können kommt hier mein Osterspecial ;)
Anlässlich zur Blog Party "Osterliebe" von Liebe & Kochen gibt es heute etwas Besonderes aus der Heimatküche.
Lockere, leckere Laugenhäschen. ♥
Ich liebe Laugengebäck aller Art! Daher habe ich schon oft Brezeln, Laugenstangen und Co. selber gemacht.
Wenn man den Dreh mit der Lauge einmal raus hat und sauber arbeitet ist die Herstellung der salzig, braunen Backwaren kein Problem.
Auch wenn das Backen mit Natronlauge schon fast einer Chemiestunde statt einer Backrunde gleicht. ;)
Laugengebäck wie vom Bäcker - aber bitte mit den richtigen Zutaten!
Im Netz findet man unzählige Rezepte für Laugenbrötchen, Brezeln und Co.
Doch fast immer wird Hausnatron versendet, das Ergebnis ist meist leider entsprechend zäh und reicht geschmacklich nicht an richtiges Laugengebäck ran.
Daher möchte ich euch heute zeigen wie ihr richtiges Laugengebäck erstellen könnt.
Vorallem brauchen wir richtige Natronlauge! Da die Arbeit mit dieser Lauge nicht unbedingt jedermanns Sache ist, habe ich unten noch eine kleine Alternative für euch hinzugefügt! :)
Wo ist also der Unterschied zwischen Hausnatron (Natriumhydrogencarbonat NaHCO³) und Natronlauge (Natriumhydroxid NaHO)?
Das einfache Natron (Natriumhydrogencarbonat NaHCO³) haben wir wahrscheinlich alle schonmal gesehen und kennen es vielleicht auch als Kaisernatron oder Hausnatron. Man findet es in fast jedem Supermarkt so wie in der Drogerie und ist im Haushalt als Backtriebmittel, Reiniger oder auch Hausmittelchen gegen Sodbrennen verwendbar.
Natronlauge (Natriumhydroxid NaHO) hingegen könnt ihr nur in der Apotheke oder online beim Fachhändler kaufen da die Lauge im unverdünntem Zustand und bei falschem Umgang schwere Verätzungen hervorrufen kann.
Für das richtige Laugengebäck benötigt eben diese Natronlauge, natürlich in sehr geringer Dosierung von nur 3%!
Das gut gebräunte Gebäck in verschiedenstens Formen hat Tradition und kommt aus dem süddeutschen Raum. Dort hat man scheinbar heraus gefunden dass die Natronlauge mit dem Gluten im Teig reagiert. Dies kann man sogar schon vor dem Backen beobachten. Die Teiglinge ohne Bad in der Lauge sind deutlich heller während der Teig mit Laugenbad schnell anfängt sich gelblich zu verfärben.
Und keine Angst, die Natronlauge wandelt sich beim Backen um und ist dann natürlich auch nicht mehr ätzend und kann bedenkenlos gegessen werden! ;)
Ihr könnt es euch wahrscheinlich schon denken, die Verwendung von Natronlauge kann nur unter bestimmten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Handschuhe sind absolut Pflicht!
Aber keine Sorge, da die Lauge auf ca. 3% verdünnt ist braucht ihr keine Angst vor dem Umgang zu haben.
Grundsätzlich ist ein Topf kochendes Wasser genau so gefährlich wie eine Schüssel verdünnte Lauge!
Wenn ihr den Topf umkippt und euch mit dem heißen Wasser verbrüht kann dies sogar schlimmere Folgen haben als der Kontakt mit der dünnen Lauge.
Da ich schon oft mit der Lauge gearbeitet habe bin ich nicht drum rum gekommen selber schon einige Spritzer Natronlauge auf die Haut bekommen zu haben. Da die Lauge auf 3% verdünnt ist, ist das tatsächlich relativ unspektakulär.
Ich habe es erst garnicht gemerkt, dann fing es leicht an zu prickeln ähnlich wie Kohlensäure. Sofort abgewaschen unter fließedem Wasser war der Spuk aber schnell vorbei. Ihr braucht also keine Angst zu haben dass es euch gleich ein Loch in eueren Arm ätzt ;)
Wichtig ist falls ihr wirklich mal etwas abbekommt, solltet ihr die Haut danach sofort mit reichlich Wasser abwaschen, falls eure Kleidung etwas abbekommen hat am Besten gleich einmal auswaschen.
Ein neutralisieren mit Essig (Säure) ist bei der verdünnten Natronlauge nicht nötig, die Säure könnte eurer Haut sogar mehr schaden!
Das Auge ist viel empfindlicher als die Haut!!
Solltet ihr die Lauge ins Auge bekommen haben, zögert nicht und wascht das Auge mit viiiiel Wasser lange aus und kontaktiert am Besten gleich einen Arzt um zu vermeiden dass etwas schlimmeres passiert. Daher empfehle ich euch eine Schutzbrille, bisher war ich im Umgang mit der Natronlauge stets sorgsam und mir ist zum Glück noch nie etwas ins Auge gespritzt aber lieber die Brille einmal zuviel aufgesetzt... ;)
! Beim Verarbeiten achte ich darauf, dass mein Natron in Lebensmittelqualität ist, ich trage wie schon gesagt stets Handschuhe und am Besten auch eine Schutzbrille - man weiß ja nie ob man doch mal etwas fallen lässt. Arbeitet möglichst mit Glasschüsseln und verwendet kein Aluminium.
Die Natronlauge mische ich erst am Schluss an wenn ich sie direkt brauche, alle benötigten Arbeitsmaterialien lege ich mir zurecht, inkl. eines feuchten Tuchs falls mal etwas tropft.
Grundsätzlich rate ich euch davon ab Laugengebäck mit Kleinkindern zu backen, die Unfallgefahr ist einfach zu hoch! Informiert euch ggf. in der Apotheke nochmal über den Umgang, die Lagerung (ich nehme ein Schraubglas) und die Entsorgung der Lauge (ich verwende es als Abflussreiniger und spüle gut nach) und lasst euch falls möglich direkt eine verdünnte Mischung anrühren.
Falls ihr Natron (zB. in grober Granulatform wegen der geringeren Verletzungsgefahr) habt nehmt ihr 3g NaOH auf 100ml Wasser.
Im ordentlich gekennzeichnetem Schraubglas (keine Metallbehälter verwenden) hebe ich meine Natronlauge bis zu 3 Wochen auf und verwende diese zum Beispiel Sonntags für frisches Laugengebäck.
Verstaut das Glas sicher vor Kindern (am Besten nicht in den Kühlschrank!), zudem sollte Jeder in eurem Haushalt sollte über den Inhalt Bescheid wissen um Unfälle zu vermeiden.
Aber genug über Sicherheitshinweise und Co.... ich möchte euch damit ja auch nicht abschrecken, ganz im Gegenteil! ;)
Wer sorgsam mit dem Natron umgeht kann sich Zuhause ganz leicht leckerste Laugengebäcke selber zaubern...
Den Teig könnt ihr natürlich auch außerhalb der Osterzeit für normale Laugenbrötchen, Brezeln oder Laugenstangen verwenden.
Und nach dem Backen liegt ein toller Geruch nach frischem Laugengebäck in der Wohnung, das lockt wirklich jeden Morgenmuffel in die Küche! ;)
Probiert es einfach selber mal aus ♥
Rezept
Laugenhäschen
Zutaten
ergibt ca. 8-10 Laugenhäschen Brötchen.Für den Teig
- 500g Mehl
- 300ml lauwarmes Wasser
- 50g Butter
- 2/3 Hefewürfel (30g)
- Pr. Zucker
- Pr. Salz
Für die Lauge
- 300ml kaltes Wasser
- 9g NaOH
Anleitung
1. Mehl in eine Schüssel sieben. In eine Mulde Zucker und Hefe geben, lauwarmes Wasser darüber giessen und für ca. 5 Minuten gehen lassen.
2. Butter (wer vegane Häschen möchte nimmt Magarine) und Salz hinzugeben und mit dem Kochlöffel grob vermengen. Dann mit der Hand oder dem Handrührgrät mit Knethaken kräftig und lange durchkneten.
3. Den Teig an einem warmen Ort für ca. 30 Minuten ruhren lassen.
4. Den aufgegangenen Teig erneut kräftig durchkneten und in 8-10 gleich große Stücke Teilen.
Die Rohlinge erneut gehen lassen.
5. Die Teigrohlinge sollten nun deutlich größer geworden sein. Damit die Brötchen später gleichmäßig feine Poren haben Kneten wir die Teiglinge erneut kurz durch und geben ihnen nun eine Tropfenform.
6. Nun Handschuhe an!
Für die Lauge geben wir nach und nach unser Natron in kaltes Wasser. Beachtet die Dosierung eurer Lauge laut Packung. Wenn ihr 99% Natron habt gebt ihr 9g auf 300ml um eine 3%ige Lauge zu erhalten. Wenn ihr bereits verdünnte Lauge habt rechnet euch die Menge runter sodass ihr wieder auf 3% in der fertigen Lauge kommt.
7. Die Teiglinge dürfen nun in der Lauge für ca. 1 Minute baden.
Danach auf eine Backunterlage oder Backpapier geben und mit einer sauberen Schere die Öhrchen und den Schwanz einschneiden. Einen Holzstab kurz in Öl tauchen und damit kleine Augen stechen.
8. Backofen auf 220°C Ober-& Unterhitze vorheizen. Von Umluft würde ich eher abraten da es die Teiglinge zu sehr austrocknet.
Während der Backofen vorheizt, die Laugenhasen nocheinmal kurz aufgehen lassen.
Hat der Ofen die richtige Temperatur erreicht können Häschen für 5 Minuten bei 220°C gebacken werden, danach auf 200°C runterstellen und weitere 25-35 Minuten backen.
Die fertigen Hasen sollten nicht zu hell aber auch nicht ganz dunkel sein. Sie halten sich mehrere Tage aber schmecken warm natürlich am Besten ;)
Alternativ:
Wer auf die schnelle kein Natron bekommt oder es sich nicht zutraut kann aus dem Hefeteig auch leckere Körner Häschen-Brötchen backen.
Dafür benötigt ihr:
- Hefe Teig (siehe oben)
- 1 Ei
- 2-3 EL Körner/Saaten nach Wunsch (Sesam, Chia und co.)
1. Teig bis Schritt 5 vorbereiten.
2. Den Teigrohlingen in Tropfenform nun mit einer Schere die Hasenohren und das Schwänzchen schneiden und sie für einige Minuten nochmals gehen lassen.
3. Das Ei verquirlen und die Brötchen damit großzügig rundherum bestreichen. Die Körner oder Saaten können nach Wunsch auf gestreut oder die Brötchen darin gewälzt werden.
4. Den Backofen auf 200°C Ober- & Unterhitze vorheizen. Die Brötchen je nach Größe für 20-30 Minuten backen. Damit die Brötchen nicht zu trocken werden empfehle ich euch eine Feuerfeste Schale mit Wasser in den Backofen zu stellen.
Die Körnerbrötchen sind deutlich krosser als die Laugenbrötchen und sollten am Besten am gleichen Tag verzehrt werden damit sie nicht hart werden.
Viel Freude beim Nachbacken und frohe Ostern :)
Eure Lilli ♥
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen