Sonntag, 24. September 2017

Griechische Koulouri ♥ veganes "Streetfood"


Das Brot, dass nach Sommerurlaub schmeckt...


Wahrscheinlich kennt jeder, der schonmal in Griechenland im Urlaub war die Brotkringel mit reichlich Sesam. Dort werden sie zu Hauf auf den Straßen frisch an mobilen Ständen, in Bäckereien und auf Märkten verkauft.

Es gibt kleine wie große und harte sowie weich Koulouri. Sogar mit Käse oder Schokolade gefüllte Varianten findet man bei dem ein oder anderem Kuluras (Koulouri-Verkäufer).

Am beliebtesten aber ist und bleibt wohl die klassische Form ohne viel Schnickschnack.
In der Türkei kennt man das Gebäck unter dem Namen Simit, in Serbien heißen sie Đevrek.



Wenn man nicht gerade in einer größeren Stadt Griechenlands ist, kann es durchaus etwas schwieriger sein an "richtiges"  bzw. weiches Brot zu kommen.

Im Urlaub auf Karpathos - einer kleinen Insel - mussten wir das Brot extra einen Tag vorher vorbestellen.
Da Backwaren bei der Hitze schnell hart werden, wird von vornherein viel hartes Brot angeboten.
Die frischen Brotkringel kommen einem da sehr gelegen.


Frisch aus dem Ofen sind sie natürlich am Besten...


Bei uns findet ihr die Koulouria auf manchen Märkten oder beim Griechen um die Ecke.
Aber selber machen lohnt sich denn weich und warm schmeckten sie einfach fantastisch.
Egal ob belegt, zum dippen oder pur, ob süß oder salzig.

Zudem könnt ihr sie dann auch ganz nach dem eignen Geschmack abwandeln und tolle Kreationen zaubern.

Der Teig ist super Simpel und besteht aus Mehl, Wasser, Hefe, Olivenöl, Salz und Zucker.
Die Teiglinge werden vor dem Backen in Wasser (meist gesüßtes Wasser) getaucht und dann in Sesam gewälzt. Zum süßen des Wassers wird oft Melasse oder Traubensirup benutzt. Ihr könnt aber auch Zucker, Agavendicksaft, Honig, Zuckerrübensirup oder ein anderes Süßungsmittel nach Belieben verwenden.

Es lassen sich auch tolle Koulouri Varianten mit Chiasamen statt Sesam oder aus Vollkornmehl statt Weizenmehl zaubern.
Ausprobieren lohnt sich also. ♥



Rezept

Koulouri - Kουλούρι



Zutaten

ergibt etwa 5-7 kleine oder 3-4 große Koulouri

Für den Teig

  • 250g Mehl
  • 120ml Wasser
  • 15g Hefe
  • 20g Olivenöl
  • 15g Zucker
  • 1/2 TL Salz

Für das Topping

  • 200ml warmes Wasser
  • 25g Zucker (Melasse, Traubensirup, Honig oder andere Süßungsmittel)
  • 50g Sesam (oder andere Saaten wie Chia, Mohn etc.)




Anleitung


1. Das Mehl in eine Schüssel geben. Mit dem Kochlöffel eine Muldeformen und die frische Hefe hinein krümeln. Den Zucker und das lauwarme Wasser dazu geben und die Hefe für ca. 10 Minuten gehen lassen.

2. Wenn die Hefe aufgegangen ist das Öl und das Salz hinzu fügen und alles kräftig und mit Ausdauer für etwas 5-10 Minuten zu einem glatten Teig verkneten. Hierzu könnt ihr ein Handrührgerät oder eine Küchenmaschine mit Knethaken zur Hilfe nehmen. 

3. Der Teig muss nun vor der Weiterverarbeitung für mindestens 30 Minuten gehen.
Ihr könnt ihn auch langsam über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.

4. Wenn der Teig sein Volumen deutlich vergrößert hat kann er auf einer bemehlten Arbeitsfläche noch einmal durch geknetet und in ca 3-4 gleichgroße Teile geschnitten werden werden. Wenn ihr kleinere, bagelgroße Koulouri haben möchtet teilt ihr den Teig in 5-7 Teile. 

5. Jeden dieser Teiglinge nun gleichmäßig ausrollen. Ich finde 2-3cm eine gute Dicke.
Um Ringe zu formen könnt ihr nun einen einzelnen dieser Teigstränge verwenden oder zwei Stränge zusammen drehen. Das Ende in der Hand zusammen legen und auf der Arbeitsfläche mit leichte Druck zusammen rollen.

6. Für das Wasserbad gebt ihr 200ml warmes Wasser und 25g Zucker in eine Schüssel.
Ich habe dafür Melasse Zucker verwendet, ihr könnt aber ein Süßungsmittel ganz nach Wunsch verwenden oder ganz weg lassen.
Auf einem flachen Teller den Sesam (oder andere Saaten) ausstreuen.

7. Die Teigringe nun in das Wasserbad tauchen und dann im Sesam wälzen.
Vor dem Backen müssen die Koulouri Rohlinge noch einmal für 30 Minuten ruhen.

8. Den Ofen auf 180°C Umluft vorheizen und die Sesamringe für ca. 15 Minuten backen.  

9. Bevor ich die Koulouri auftische, lasse ich sie unter zwei Geschirrtüchern leicht abkühlen damit sie weich bleiben und beim abkühlen nicht trocken werden.



Viel Freude beim Nachkochen und καλή όρεξη (kali orexi) - Guten Appetit :)   

Eure Lilli ♥ 

Sonntag, 10. September 2017

Persisches Fruchtleder ♥ vegan

Die wohl gesündeste Süßigkeit der Welt... 


Dörren ist vermutlich die älteste Konservierungsmethode überhaupt. Ursprünglich stammt das getrocknete Obst aus dem früheren persischen Reich. Datteln, Feigen und viele weitere Obst und Gemüsesorten wurden Sonnengetrocknet und so haltbar gemacht.
Das Dörren hat zudem noch einen weiteren Vorteil - Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe bleiben erhalten.

Zudem wird ihr Geschmack, ganz ohne die Zugabe von Zucker, durch den Wasserentzug noch intesiver & süßer! Daher wurden und werden die getrockneten Früchte auch als Süßigkeit verwendet.

Veganes Leder zum Essen ... ?


Fruchtleder ist eine Art dünner, ledriger Fruchtriegel. Das klingt zwar weder vegan und sehr appetitlich, ist aber tatsälich äußerst lecker und sehr gesund!

Neben klassischem Dörrobst hat es zudem den Vorteil, dass sich mehrere Obstsorten kombinieren lassen.
Roll Ups aller Art sind total im Trend - egal ob Eis, Crepe, Lasagne, French Toast oder eben Fruchleder Roll Ups.

Im Iran kennt man Lavaschak nicht nur vor dieser Trendwelle, sondern schon vor der Erfindung des Internets ;)
Dort ist es noch immer der mitunter beliebteste süße Snack und wird an Strassenständen als Streetfood angeboten, im Supermarkt verkauft oder zu Hause selber zubereitet.

Typischerweise werden dafür Pflaumen gekocht, das Mus glatt ausgestrichen und für etwa 2-3 Tage an der Sonne getrocknet.
In unseren Breitengraden ist es in der Regel dafür nur an wenigen Hochsommer Tagen warm genug. Wenn es das Wette zu lässt könnt ihr das Fruchtleder aber auch im Freien, abgedeckt mit einem dünnen Baumwollmull dehydrieren lassen. 
Aber das Lavaschak lässt sich prima zu Hause im Backofen zubereiten.

Da weiß man was drin steckt...


Damit die Farben von Trockenfrüchten intensiv bleiben, werden Industrieprodukte mit Schwefel oder mit Konservierungsmitteln behandelt. Dies kann für Allergiker und Asthmatiker sehr bedenklich sein.

Wer das Fruchtleder selber zaubert kann getrost auf Zusätze, ebenso auf wie auf Kristallzucker verzichten!
Denn das getrocknete Obst ist je nach Sorte von Natur aus äußerst süß.

Also ein leckerer und gesunder Snack für Kinder & Sportler... und für alle anderen auch! ;)

Zudem geht der enthaltene Fruchtzucker im Gegensatz zu Kristallzucker aus Süßigkeiten nicht so schnell ins Blut und belastet dadurch den Stoffwechsel weniger und es hält länger satt.
Aber das Beste daran ist - meiner Meinung nach - die Vielfalt an Geschmackskominations Möglichkeiten! Egal ob ihr nur überreifes Obst verbrauchen oder euren Lieblingssmoothie für Unterwegs haltbar und leichter machen wollt.

Es sind euch kaum Grenzen gesetzt - einfach in den Mixer werfen, trocknen und genießen! ♥

Mein Absoluter Favorit ist und bleibt Himbeer-Ingwer.

Aber auch Erdbeer-Basilikum, Kirsche-Kumquat oder Pfirsich-Cranberry sind spannende Kombinationen.
Oder wie wäre es mit einem Superfood Fruchtleder?

Zudem füge ich wegen des hohen Pektingehaltes stets einen Teil Äpfel hinzu.  
Wenn ihr möchtet könnt ihr diesen aber auch weglassen oder durch euer Wunschobst ersetzen.

Ist das nicht Energieverschwedung...?


Bei zu hohen Temperaturen verliert das Fruchtleder an Geschmack und Aroma, zudem wird dann das in den Früchten enthaltene Vitamin A zerstört.
Daher ist es ratsam das Fruchtmus schonend und langsam zu trocknen. 3-4 Stunden bei 60-70°C Umluft sind ideal.
Aber keine Angst - die meiste Energie verbraucht der Ofen nur um auf Temperatur zu kommen. Die Temperatur über einen längeren Zeitraum zu halten, bedeutet dagegen kaum Energieaufwand.

Trotz der langen Zeit ist der Trockenvorgang bei einer so geringen Temperatur also garnicht so Energieraubend wie man denkt - solange ihr die Tür nicht alle paar Minuten zum Schnuppern öffnet! ;)
Bei neueren Energiesparmodellen reden wir sogar nur von Centbeträgen.

Sparfüchte, Umweltbewusste und alle geduldigen Menschen können das auf dem Backpapier ausgestrichene Fruchtmus aber auch über Nacht vortrocknen lassen.
Dazu einfach geschützt im Backofen oder abgedeckt in der Küche stehen lassen.

Der Kühlschrank hingegen ist nur zu empfehlen, wenn ihr das Mus vor dem Trocknen im Raum auf Temperatur kommen lasst, da ihr sonst wieder unnötig Energie zum erwärmen benötigt!

Es ist kinderleicht, gesund, vegan und lecker... worauf wartet ihr also noch?
Ausprobieren lohnt sich! ♥




Rezept

Persisches Fruchtleder - Lavāschak


Zutaten

Ergibt pro Sorte ca. 1 Backblech

Himbeer-Ingwer

  • 250g Himbeeren (TK oder Frisch)
  • 250g Äpfel
  • 5-10g Ingwer

Kiwi-Limette

  • 250g Kiwis
  • 250g Äpfel
  • 1 Hand Minzblätter (oder 1-2 Tropfen natürliches Minzöl)

Blaubeer-Vanille

  • 250g Blaubeeren (TK oder Frisch)
  • 250g Äpfel
  • Mark einer Vanilleschote (oder echtes Vanilleextrakt)






Anleitung


1. Wenn ihr TK (Tierfkühl-) Obst verwendet, lasst ihr diese nun zuerst auftauen. So lässt sich später alles viel besser mixen!

2. Äpfel, Ingwer (oder sontiges Wunschobst) abwiegen, reinigen und würfeln. Die Äpfel verwende ich mit Schale. Das Vanillemark sorgfältig aus der Schote kratzen.*

3. Nun eure Wunschkombinationen in eine hohe Schüssel oder einen Standmixer geben und alles fein pürrieren. Wenn ihr mit Kiwi arbeitet, versucht nicht zu lange zu mixen um die kleinen schwarzen Kerne nicht zu sehr zu zerkleinern, diese könnten sonst etwas bitter werden.

4. Um euer Fruchtmus von den harten Himbeerkernen zu befreien, streicht ihr es am Besten durch ein Sieb.

5. Die jeweiligen Pürees nun dick auf einem Backpapier oder einer Backmatte ausstreichen. Die Höhe sollte mindestens 5mm betragen da das Lavaschak beim Dehydrieren noch deutlich an Wasser verliert. Zu dünn ausgestrichen wird es sehr brüchig.

6. Ihr könnt die Bleche über Nacht vortrocknen lassen und euch so bis zu einer Stunde sparen, oder sie direkt im Backofen für ca. 3-4 Stunden bei 60-70°C dörren. Die Zeit variiert natürlich je nach Dicke.

7. Euer Fruchtleder ist fertig, wenn es am Rand wie in der Mitte dunkel und klarer geworden ist. Ihr könnt testen, ob das Lavaschak komplett getrocknet ist indem in es vorsichtig antippt. Es muss fest zusammen halten, ihr merkt sofort wenn das Mus noch am Finger kleben bleibt!
Lasst es aber auch nicht zulange im Backofen, nur solange bis es zusammen hält damit es nicht zu zh wird.

8. Komplett durchgetrocknet könnt ihr das fertige Fruchtleder in kleine Würfel, in Platten oder direkt mit dem Backpapier in Streifen schneiden und aufrollen. So klebt es nicht zusammen und lässt sich prima naschen! ♥


*Die ausgekratze Schote könnt ihr prima in Zucker oder Vodka einlegen um Vanillezucker oder Vanilleextrakt herzustellen.

Natürlich könnt ich ganz nach Lust und Laune noch tolle weitere Fruchleder Kreationen zaubern.
Wie wäre es mit eurem Lieblings Smoothie in Lavaschak Form?


Viel Freude beim Nachmachen und Nushe jan - Guten Appetit :) 

Eure Lilli ♥