Sonntag, 25. Juni 2017

Tarte au citron meringuée ♥ no bake

Die ideale Tarte für Backfaule... ;)


Heute möchte ich meinen Lieblingskuchen mit euch teilen. Das Rezept dafür habe ich euch frisch aus Frankreich mitgebracht.
An der Atlantikküste Frankreichs haben wir in meinem kleinen Lokal einen tollen kulinarischen Fund gemacht - Hausgemachte Tarte au citron meringuée!
Fruchtig, cremig und nicht zu mächtig. Einfach genau richtig. 

Natürlich kennt man die Tarte au citron nicht nur in Frankreich. Vorallem in Großbritannien und Australien ist Lemon Meringue Pie eine Spezialität.
Sie ist fast immer gleich aufgebaut - Mürbe Teig, Lemon Curd und Baiserhaube.
Diese Tarte au citron ist nochmal etwas anders, denn sie hat mich vorallem damit begeistert, dass wir sie im Wohnmobil ganz ohne Backofen nachzaubern konnten.

Statt eines Mürbeteiges hatte diese Tarte nämlich einen leckeren Kekskrümel Boden.
Und mir hat diese Variante so gut gefallen, da der Boden einfach klasse mit den anderen Schichten harmoniert hat und es die Zubereitung deutlich erleichtert.

Aber welcher Keks ist der richtige für Kekskrümel Boden?

Wie schon so oft in anderen Rezepten erwähnt - das was euch am besten schmeckt ;)
Das ist natürlich sehr pauschal gesagt, aber ich mag die Vielfältigkeit die der Kekskrümelboden durch Verwendung unterschiedlicher Kekse bekommt.
In diesem Fall habe ich Butterkekse genommen. Aber ich mag den Boden auch sehr gerne aus Spritzgebäck oder amerikanische Cookies (zB. für Cheesecakes oder Schokokuchen).

Lemon Curd schmeckt nicht nur als Brotaufstrich erfrischend lecker.

Der Geschmack ist fruchtig, frisch aber auch cremig und zart schmerlzend.
Zudem lassen sich neben dem klassischem Lemon Curd auch weitere tolle Variantionen aus Orange, Blutorange, Limette oder Pampelmuse zaubern.

Die Meringuée Schicht - einigen besser bekannt als Baiser - wird nicht komplett gebacken sondern nur angeröstet und bleibt sie herrlich cremig.

Die flambierte Meringuée Haube bekommt so auch eine leckere karamell Note.

Üblichweise wird das Baiser recht aufwändig, ähnlich dem Marshmallow-Fluff oder der Schokokuss Füllung aus geschmolzendem Zucker und Eischnee hergestellt. Damit unser Kuchen einfach und schnell geht und trotzdem verführerisch lecker schmeckt zaubern wir dir Meringuée Schicht einfach mit Puderzucker und Eischnee. Wichtig ist hier dass es sich wirklich um feinen Puderzucker - wie zum Beispiel den Diamant Puderzucker - handelt.

Normalen (groben) Zucker kann ich euch in diesem Fall nicht empfehlen, da dieser sich nicht auflöst und das Ergebnis wenig Festigkeit, dafür aber viel "Crunch" hat.

Wer sich mit Backen schwer tut wird von den "no bake" Tarte begeistert sein!

Aus nur 5 Zutaten - Keksen, Zitrone, Butter, Eier und Puderzucker - und ganz ohne Backofen wird hier fix eine einfache und super leckere Tarte au citron meringuée wie aus Frankreich!  





Rezept

Tarte au citron meringuée - Zitronenkuchen mit Baiser



Zutaten

Tarte- oder Springform 26cm / 8-12 Portionen

Für den Boden

  • 200g Kekse
  • 150-200g Butter

Für die Füllung

  • 3 Zitronen
  • 3 Eigelb
  • 150g Butter
  • 150g Zucker

Für das Baiser / Meringuée

  • 2 Eiweiß
  • 100g Puderzucker
  • Prise Salz




Anleitung


1. Für den Boden zerkrümeln wir unsere Kekse. Das geht am Besten in einem Gefrierbeutel und einem Glas oder dem Nudelholz als Stapfer.
Die Butter schmelzen und mit einer kleinen Prise Salz zu den Kekskrümeln geben.
Je nach dem welche Kekse ihr benutzt, braucht ihr mal etwas mehr mal etwas weniger Butter.
Euer Krümelboden wird gut, wenn die Kekskrümel auf Druck zusammen kleben aber nicht unter dem Fett zusammen fallen. 

2. Die Kuchenform am Besten mit einem Stück Backpapier am Boden präpariere, dann klebt der Kuchboden später nicht an der Form und sie lässt sich besser reinigen.
Die Kekskrümelmasse in der Form verteilen und mit einem Löffel gleichmäßig andrücken.
Dabei solltet ihr auch einen kleinen Rand formen, damit eure Füllung später bleibt wo sie hingehört ;)
Den fertigen Krümelboden nun in den Kühlschrank stellen bis er weiter verarbeitet wird.

3. Für die Zitronenfüllung waschen wir die unbehandelte Zitrone heiß ab und reiben die Schale mit einer Küchenreibe komplett ab. Das meiste Aroma bekommt ihr aus der Schale, daher solltet ihr nicht daran geizen ;)
Wenn ihr keine Reibe habt, könnt ihr die Schale auch mit dem Sparschäler oder einem Messer dünn runter schneiden. Ihr solltet dabei nur aufpassen, dass ihr nicht zuviel von dem Weiß erwischt, da die gerne bitter wird.
Die Zitronenzeste bedecken wir nun mit dem Zucker und lassen dies erstmal etwas ruhen.
Der Zucker löst sich dann auf und nimmt das leckere Aroma der Zitronenschale auf, wer es besonders intensiv mag kann den Zitronenabrieb auch einen Abend vorher vorbereiten.

Die "nackte" Zitrone gründlich auspressen.

4. Nun die Eier trennen, das Eiklar nehmen wir für die Meringuée Haube, das Eigelb für das Lemon Curd.
Wenn etwas Eiweiß im Eigelb landet ist das nicht weiter schlimm. Umgekehrt solltet ihr es aber besser vermeiden. Das Fett im Eigelb kann verhindern, dass euer Eiweiß fest wird.

5.  Wenn die Zucker-Zitronenschalen Mischung etwas durchgezogen und glasig geworden ist, könnt ihr sie zusammen mit dem Eigelb und Zitonensaft in einem Topf verrühren und aufkochen.
Beim Aufkochen solltet ihr die kleinste Stufe wählen, damit euch das Eigelb nicht flockt.
Alternativ könnt ihr die Mischung auch im Wasserbad zubereiten, das dauert allerding etwas länger.
Wenn die Eigelbmischung cremige Puddingkonsistenz hat könnt ihr sie vom Herd nehmen und leicht abkühlen lassen. Dann die Zimmerwarme Butter in die Eigelbmasse rühren.
Falls ihr die Zitronenschale nicht im Kuchen haben möchtet könnt ihr euer Curd noch durch ein Sieb streichen. Nun ist das Lemon Curd fertig.

6. Für die Meringuée Haube wird das Eiweiß mit einer Prise Salz aufgeschlagen.
Dabei ist es wichtig, dass eure Schüssel und die Schneebesen sauber und Fett frei sind.

Für die einfache Variante könnt ihr nun einfach den Puderzucker in den Eischnee sieben und vorsichtig unterheben. Den Eischnee solltet ihr dann noch für einige Zeit in den Kühlschrank stellen, damit er etwas fester wird. Die Maße wird alles in allem etwas flüssiger und lässt sich einfach verteilen und mit einem Löffel formen.

Wenn ihr mit einer Spritztülle arbeiten möchtet solltet ihr den Zucker in einem Topf mit 2-3 EL Wasser erhitzen. Wenn der Zucker kocht und gleichmäßige Blasen wirf könnt ihr ihn in langsam in den Einschnee gießen. Während dessen weiter mit der Küchenmaschine oder dem Handrührgerät aufschlagen.
Die Meringuée Masse wird so deutlich fester und mit einer Spritztülle verarbeitet werden.

7. Nun könnt ihr eure Tarte Schichten.
Zuerst das Curd gleichmäßig verteilen, dann ganz nach Lust und Laune die Meringuée Haube aufsetzen. Ihr könnt eine ganz flache Oberfläche gestalten, mit einem Löffel schöne Stacheln ziehen oder mit einer Spritztülle Rosen und Tupfen aufspritzen.
Flambieren könnt ihr die Meringuéemasse mit einem Küchen-Busenbrenner oder für wenige Minuten unter der Grillfunktion eures Ofens - falls vorhanden ;)
Keinen Bunsenbrenner und keinen Ofen? Der Kuchen schmeckt auch ohne flambieren super lecker!

8. Damit die Schichten etwas fester werden können und beim Anschneiden komplett zerlaufen sollte die Tarte noch ein paar Stunden kalt stehen. Gekühlt schmeckt sie zudem auch super erfrischend ;)



Noch ein kleiner Tipp - Ich mag den Kuchen, so einfach wie er ist. Aber er lässt sich auch prima mit frischen Beeren oder Pirsichen aufpeppen. Einfach das lieblings Obst auf der Curdschicht verteilen und nach der Ruhezeit die gehabt mit der Baisercreme garnieren und flambieren.
Alternativ kann statt der Baiserschicht natürlich auch eine kräftige Schicht Puderzucker über das Obst gestreut werden oder das Baiser nur punktuell verteilt werden damit die fruchtige Pracht sichtbar bleibt! :)


Viel Freude beim Nachkochen und bon appétit - Guten Appetit :) 

Eure Lilli ♥