Sonntag, 26. November 2017

Niederländische Poffertjes ♥ Weihnachtsmarkt Special


Mehr als nur kleine Pfannkuchen...


Zugegebener Maßen sehen sie wirklich so aus, aber ich kann euch sagen die kleinen Küchlein sind doch etwas raffinierter.
Dies dürfte jeder, der schonmal frische warme Poffertjes in den Niederlanden gegessen hat, bestätigen! ;)

Poffertjes sind eine niederländische Spezialität aus einem Weizen- und Buchweizenmehl Gemisch. Dies verleiht ihnen einen ganz fantastisch vollmundigen Geschmack.
Doch das wahre Geheimnis - und der wirkliche Unterschied zu Pakcakes und Pfannenkuchen - liegt im Backtriebmittel Hefe.

Zeitlich gesehen arbeitet Backpulver zwar deutlich schneller, doch verleiht es dem Gebäck oft eine unangenehme saure Note. Die Hefe hingegen braucht zwar mehr Zeit, hat dafür aber auch einen viel angenehmeren, weicheren Geschmack und rundet den Teig so perfekt ab.

Das richtige Werkzeug für richtige Poffertjes...


Traditionell werden sie in einer Poffertjespan° - einer Pfanne mit kleinen Mulden - zubereitet. So erhalten sie eine schöne runde Form und werden besonders dick und voluminös.
Wenn ihr eine solche Pfanne habt ist das natürlich ideal!

Da es in Deutschland aber garnicht so leicht ist eine Poffertjes-Pfanne zu finden (die vorallem auch auf Ceran- oder Induktionsherdplatten verwendbar ist) könnt ihr die Poffertjes nach Traditions Rezept auch in einer flachen Pfanne zaubern.  

Das Ergebnis mag flacher sein wie man auf dem Bild schön sehen kann, doch sie schmecken wie richtige Poffertjes schmecken müssen! :)

Beim 'Dazu' habt ihr freie Wahl. Ob traditionell mit Puderzucker und Zuckerrübensirup (Stroop) oder aber mit frischen Früchten, Schokoladensauce, Zimt und Zucker oder Marmelade. Auch Füllen lassen die Münzgroßen Poffertjes sich ganz leicht wenn man in den noch weichen Teigtropfen in der Pfanne Schokostückchen, Bananenscheiben o.Ä. drückt und darauf noch einen weiteren Klecks Teig gibt.

Probiert euch einfach mal nach Lust und Laune aus ;)



Rezept

Nederlandse Poffertjes



Zutaten

für etwa 4 Portionen


Für den Teig

  • 100g Buchweizenmehl°
  • 150g Weizenmehl (405)
  • 1/2 Würfel fr. Hefe
  • 350ml Milch
  • 100g Zucker
  • 70g Butter
  • Prise Salz
  • 1 Ei
  • Etwas Öl oder Butter zum Ausbacken

Für das Topping nach Wahl

  • Puderzucker
  • Schokolade
  • Marmelade
  • Hagelslag
  • Sirup
  • Zimt
  • Obst





Anleitung


Traditionell werden Poffertjes aus Buchweizenmehl und Weizenmehl im Verhältnix 1:1 hergestellt. Das Buchweizenmehl habe ich bei uns im Supermarkt gefunden, ansonsten könnt ihr es auch hier° bestellen.
Das Buchweizenmehl hat einen sehr markanten Geschmack der typisch für Poffertjes ist.
Wenn ihr den Geschmack aber nicht so dominant haben wollt, könnt ihr das Buchweizenmehl in geringerem Mischungsverhältnis dazu geben. Ich habe eine Mischung aus 2 Teilen Buchweizen und 3 Teilen Weizenmehl.

1. Mischt beide Mehlsorten, gebt den Zucker und die zerkrümelte die Hefe dazu und gießt alles mit lauwarmer Milch auf. Optional könnt ihr etwas Vanille oder echtes Vanilleextrakt hinzu geben. Lasst die Hefe kurz aufgehen und verrührt dann alles zu einem sämigen Teig.

2. Nun die zerlassene Butter, das Ei und eine Prise* Salz unter den Teig rühren. Für ein fluffiges Ergebnis gebt ihr dem Poffertjersteig nun nocheinmal 15-20 Minuten Ruhezeit.

3. Wenn der Teig etwas aufgegangen ist könnt ihr ihn in eine Spritzflasche° oder einen Spritzbeutel umfüllen. So ist das Portionieren leichter, es geht aber natürlich auch mit einem Löffel.
Die Poffertjespan° etwas einölen und auf dem Herd vorheitzen.
Wenn ihr einen Poffertjes Maker° verwendet, diesen ebenfalls etwas einölen und orheizen lassen. 

4. Den Teig nun in jedes des Grübchen einfüllen und den Teig nur kurz bei niedriger bis mittlerer Stufe ausbacken. Der Teig soll nicht zu durch und Innen noch saftig weich bleiben.
In einer Poffertjespan gelingt dies natürlich etwas leichter, es klappt aber auch in der normalen Pfanne ohne Probleme. Eure Poffertjes werden dann nur etwas flacher. ;)

5. Falls ihr mit dem Öl zu großzügig wart solltet ihr ihr die fertigen Poffertjes noch auf etwas Küchenkrepp abtropfen lassen.

6. Ganz nach Wunsch könnt ihr nun eure Poffertjes mit all euren Toppings garnieren.
Traditionell ist das Puderzucker, Stroop (Sirup) und etwas Butter. Aber auch frisches Obst, Schokolade oder Eis passen sehr gut. Drauf darf was lecker ist! Natürlich frisch und warm genießen.

*Total unwichtige aber süße Randinfo; Auf niederländisch sagt man zu einer Prise "Snuf je", ausgesprochen snüffje. Wie gesagt, unwichtig aber einfach nur niedlich ♥


Viel Freude beim Nachkochen und eet smakelijk - Guten Appetit :)

Eure Lilli ♥  



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Sonntag, 19. November 2017

Koreanisches Mak-Kimchi ♥ vegan

Das sauer scharfe Nationalgericht Süd Koreas.


Heute habe ich ein Rezept für euch welches der ein oder andere vielleicht schon mal gehört hat, die meisten aber wahrscheinlich noch nicht kennen. In Süd Korea hingegen isst man es zu jeder Tageszeit und zu fast jedem Gericht. Kimchi!
Ursprünglich diente Kimchi als Vitamin C Vorrat für den Winter, ähnlich wie das deutsche Sauerkraut.
Der fermentierte Kohl erfreut sich aber so großer Beliebtheit, dass man ihn mittlerweile in Süd Korea das ganze Jahr über antrifft.

Da die Zutaten günstig und die Zubereitung recht einfach ist wird Kimchi gerne Zuhause hergestellt, vorallem im Herbst um für den Winter vor zu sorgen. Natürlich hat jeder von Region zu Region und von Familie zu Familie sein ganz eigenes Rezept.

Aber was genau ist Kimchi eigentlich? In Korea wird allgemein Gemüse, welches durch Milchsäuregärung fermentiert wurde Kimchi genannt.
Die beliebteste Variante ist das Baechu-Kimchi aus Chinakohl, es gibt aber auch zahlreiche weitere Variationen mit Gurken, Rettich, Lauchzwiebeln oder Schnittknoblauch als Hauptzutat.
In einigen Rezepten kommen sogar Früchte wie Äpfel oder Jujube mit hinein.

Einer der Zutaten ist jedoch zumeist Fischsauce oder gehackte Meeresfrüchte.
Für alle Vegetarier und Veganer ist ein Blick auf die Zutatenliste also angesagt.
Ein Grund mehr Kimchi ganz ohne Fischsauce selber zu zaubern.
Heute möchte ich mein lieblings Rezept für Mak-Kimchi - also ein einfaches, schon vorgeschnittenes Kimchi aus Chinakohl - mit euch teilen. 
Wer dennoch nicht auf den fischige Charakter verzichten möchte, kann das Pul mit Kelp Sud anrühren oder klein geschnittene Noriblätter mit beifügen.

Morgens, mittags, abends ... Kimchi!


Während Sauerkraut bei uns zumeist nur im Winter neben deftigen Gerichten gereicht wird, findet man das Kimchi in Korea fast überall.
Das fermentierte Gemüse ist dort alles andere als Altbacken und findet auch in Europa und Amerika immer häufer seinen Weg auf unsere Teller. Zurecht, denn Kimchi ist nicht nur sehr gesund sondern auch äußerst vielfältig.
Ob als Vorspeise (Banchan), angebraten mit Reis (Kimchi-Bokkeumbap), als Füllung in Mandus (koreanische Dumplings), als Suppeneinlage (Kimchi-Guk) oder auch in modernen Neuschöpfungen wie Kimchi Burger.

Die wohl bekannteste Kimchi Variante ist das Baechu-Kimchi hauptsächlich bestehend aus Chinakohl.
Doch auch Variationen mit Gurke, Lauchziebeln oder Rettich als Hauptzutat sind sehr beliebt.
Zudem unterscheidet man noch in Sommer- (frisches, nur wenig fermentiertem Kimchi) und Winterkimchi (über mehrere Wochen bis Monate fermentiert).
Das Sommerkimchi "Baechu-Geotjeori" ist sehr scharf, knackig und süßlich. Die Wintervariante verliert mit der Fermentation etwas an schärfe und wird immer saurer.
Und wer es garnicht scharf mag greift zu Baek-Kimchi, sogenanntes weißes Kimchi.
Dieses wird ganz ohne Chilipulver hergestellt.

Die richtige Schärfe macht's...


Wer zum aller ersten mal Kimchi isst, ist nicht unbedingt direkt begeistert. Es gibt nur wenig vergleichbares in unserer heimischen Küche und der Geschmack ist sehr ungewohnt.
Am ehesten lässt es sich noch mit Sauerkraut vergleichen, doch während der Weißkohl für das Sauerkraut lediglich mit ein paar Gewürzen fermentiert wird, kommt in das Kimchi oft reichlich weiteres Gemüse, Knoblauch, Chilipulver sowie Zucker.

Das Chilipulver (Gochugaru) verleiht dem Kohl die kräftig rote Farbe, ist jedoch nicht zu verwechseln mit Chilipulver oder Chilisaucen aus anderen Ländern wie zum Beispiel der beliebten aber sehr scharfen Sriracha Sauce oder dem türkischen Biberpulver!

Gochugaru ist ein spezielles koreanischen Chili-/Paprikapulver.
Gochujang ist eine fermentierte Würzpaste aus Sojabohnen, Reis, Chili(Guchugaru) und weiteren Zutaten. Sie ist scharf aber deutlich milder als pure Chilisaucen, zudem bringt sie einen besonderen und typischen Geschmack mit.
Da das Chilipulver Gochugaru oft nur in sehr großen Packungsgrößen angboten wird und die Würzpaste Gochujang deutlich milder ist empfehle ich "Kimchi Anfängern" gerne die Variante mit Gochujang.

Für diese Zutaten kann ich euch natürlich einen Gang zum Asiamarkt (am Besten ein koreanischer Markt) zum Beispiel den Hanaromarkt in Düsseldorf empfehlen, oder ihr bestellt die Zutaten bequem im Internet.
Hier findet ihr das Gochugaru und die Gochujang auf Amazon. Für Produkte die ihr über diese Links kauft, erhalt ich ein paar Cent von Amazon. Der Preis bleibt für euch natürlich exakt der Gleiche. Vielen Dank für eure Unterstützung. ♥



Rezept

막김치 -  Mak-Kimchi



Zutaten

Für Gläser mit etwa 500-600ml Volumen

Das Gemüse

  • 800g Chinakohl
  • 200g Rettich
  • 200g Karotte
  • 3-4 Lauchzwiebeln
  • reichlich Salz 

Die Sauce

  • 50g Zwiebel
  • 3 Knoblauchzehen
  • 15g Ingwer
  • 50ml Sojasauce
  • 50g Zucker
  • Gochujang oder Gochugaru (siehe Rezept Punkt 4.)
  • 10g Reisemehl
  • 80g Wasser




Anleitung


1. Gemüse vorbereitend waschen. Den Chinakohl aufschneiden und vierteln. Die Viertel in mundgerechte Stücke schneiden, wie groß oder klein das ist, ist Geschmackssache. ;)
Den geschnittenen Kohl nun in eine Schüssel geben und mit reichlich Salz bestreuen.
Dies dient nicht etwa zum würzen, sondern soll dem Kohl Wasser entziehen und ihn so weich machen. Der gesalzene Chinakohl darf nun für gut eine Stunden ruhen.

2. Rettich und Karotte in feine Julienne stifteln, die Lauchzwiebeln halbieren und in grobe Rauten schneiden.  

3. Für das Pul wird das Reismehl in kaltes Wasser ein gerührt und unter ständigem Rühren kurz aufgekocht bis es eine dicke, puddingartige Konsistenz erreicht.

4. Für die Sauce werden Knoblauch und Ingwer geschält sowie die Zwiebeln grob gewürfelt.
Darauf kommen das fertige Pul, Sojasauce, Zucker und Gochugaru oder Gochujang. Das ganz mit einem Pürierstab oder der Küchenmaschine gut Mixen.
Wieviel Scharf darf's sein? :
Mildes Kimchi: 50g Gochujang oder 25g Gochugaru
Scharfes Kimchi: 150g Gochujang oder 40g Gochugaru
Traditionell scharfes Kimchi: 250g Gochujang oder 60g Gochugaru

5. Den Chinakohl nun von Salz und Lake befreien und mehrmals gründlich abspülen.
In Korea spricht man im übrigen von "der Kohl ist gestorben" - klingt sehr hart, meint aber nur dass der Chinakohl weich geworden ist wenn er lange genug im Salz gezogen hat.

6. Nun kommen Kohl, Gemüse und Sauce zusammen. Das ganze kräftig zusmmen kneten, das mache ich am liebsten mit den Händen. Bei Wunden oder empfindlicher Haut sind Latex Handschuhe sehr empfehlenwert!

7. Das fertig durchgeknetete Kimchi kann nun in Einmachgläser abgefüllt werden.
Diese auf jeden Fall vorher mit heißem Wasser oder im Backofen sterilisieren.
Vorallem Bügelgläser bei denen man den Dichtungsring entfernt eignen sich sehr gut, so kann das entstehende Gas entweichen.
Wer keinen Gärbehälter oder Bügelglas hat kann einfache Marmeladengläser verwenden und sie nach dem Befüllen mit Frischhaltefolie und einem Gummiband verschließen.
Drückt das Kimchi ganz fest in die Gläse so dass möglichst keine Lüfteinschlüsse bleiben und das Gemüse vollständig mit Sauce bedeckt ist.
Bei der Füllhöhe ist darauf zu achten, dass etwa 2cm Platz zum obersten Rand gelassen werden, da die Gläser sonst beim fermentieren überlaufen.
Das Glas ggf. auf einen Teller oder in eine Schale stellen um austretende Flüssigkeit ohne große Sauerei auf zufangen.

8. Denn das Kimchi muss nun den Fermentationsprozess starten. Dazu bleiben die Gläser für mehrere Tage bei Raumtemperatur stehen. Je nach Temperatur beginnt euer Kimchi nach 2-7 Tagen an zu Gären. Dies erkennt ihr an entstehenden Luftbläschen im Glas.
Damit das Kimchi nicht überläuft und das Gemüse weiterhin überall im Sauce bedeckt ist, drückt ihr das ganze mit einem sterilem Löffen 1-2 mal am Tag wieder runter.
Es ist normal dass das dabei austretende Gas "etwas komisch" riecht, schließlich gärt euer Kohl gerade.

9. Nach ca. 3 aktiven Fermentationstagen könnt ihr das Kimchi in den Kühlschrank stellen und dort weiter gären lassen. Nun braucht ihr es nicht mehr regelmmäßig runter zu drücken.
Wenn euer Kimchi nicht gleich mit der Gasbildung beginnt ist dies nicht schlimm, ihr müsst nur etwas Geduld haben.

10. Ab wann ihr es probiert bleibt euch überlassen. Wenn ihr es nur ein paar Wochen fermentieren lasst ist es noch sehr frisch, scharf, wenig sauer aber ein bisschen "prickelig" auf der Zunge.
Je länger es fermentiert desto saurer wird es.

Bezüglich der Haltbarkeit braucht ihr euch keine Sorgen machen solange keine Verschmutzungen in das Kimchi kommen. Selbst nach 1 1/2 Jahren geöffnet im Kühlschrank war es bei mir noch stets bedenkenlos genießbar und reifte einfach nur weiter!
Aber in der Regel ist es schon deutlich früher weg gefuttert falls ihr nicht gerade mehrere Kilo Kimchi macht ... so wie ich manchmal ;)


Viel Freude beim Nachkochen und 잘 먹겠습니다  - Guten Appetit :)

Eure Lilli ♥